Fünf Tage voller Emotionen gingen für Luisa Rumler am Samstag zu Ende. Die 16-jährige Ebersbergerin, mit Startrecht für die SG Stadtwerke München, starte vom 24.-28.5. bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften der Schwimmer in Berlin. An diesen Tagen schwamm sie fünf Strecken, erzielte dabei vier persönliche Bestzeiten, erreichte drei Finals und gewann zweimal Edelmetall.
An Tag 1 der Meisterschaften standen für Luisa die 100m Freistil auf dem Programm. Als Mittel- und Langstreckenschwimmerin eine eher ungewohnte Strecke. Luisa nutzte ihren Vorlauf aber nicht nur als Einschwimmprogramm, sondern zeigte hier schon ihre bestechende Form. Erstmals in diesem Jahr knackte sie die 1-Minuten Marke und schlug in einer Zeit von 00:58,86min als 13. in ihrem Jahrgang an.
Über die 400m Freistil ging Luisa am Mittwoch an den Start. In einem perfekt eingeteilten Rennen war die Qualifikation für das am Nachmittag stattfindende Finale der besten Acht reine Formsache. Im Finalabschnitt schwamm Luisa in einer neuen persönlichen Bestzeit von 04:26,75min auf einen hervorragenden sechsten Platz.
Der dritte Tag in Berlin verlief anders als erhofft. Hier standen die 200m Freistil auf dem Programm, bei denen sie als Titelverteidigerin des Vorjahres an den Start ging. Nach der 100m Wende lag sie noch voll auf Finalkurs, konnte dann aber auf dem zweiten Streckenabschnitt nicht ihre volle Leistung abrufen. Nach dem Anschlag musste sie feststellen, dass es nicht für den Finaleinzug gereicht hat. Dies war ein kleiner Rückschlag, den Luisa aber unmittelbar in neue Energie umwandelte. In Abstimmung mit ihrer Trainerin Sheela Schult vom Landesstützpunkt München wurde für den Folgetag ein neuer Plan geschmiedet.
Luisa war am Freitag für zwei Strecken gemeldet, entschied sich aber gegen den Start über die 800m Freistil, um etwas Abstand zu den Kraulstrecken zu gewinnen und auch die Kraft für die am Samstag anstehenden 1,5 km Freistil zu sparen. So standen an dem Tag die 200m Lagen auf dem Programm, für die sich Luisa als 18. ihres Jahrgangs qualifiziert hatte. Hierbei werden jeweils 50m in den vier Lagen Schmetterling, Rücken, Brust und Freistil geschwommen. Eine Strecke, auf die Luisa nicht ihren Trainingsfocus legt, die ihr aber aufgrund der Vielfalt große Freude bereitet. Bereits im Vorlauf konnte sie eine neue persönliche Bestzeit aufstellen und schlug in ihrem Lauf als Erste in einer Zeit von 02:24,31min an. Was diese Zeit wert sein würde und ob es für den Finaleinzug gereicht hatte, stellte sich erst einige Läufe später raus, nachdem die Schnellsten ihres Jahrgangs geschwommen waren. Nach Abschluss aller Vorläufe stand Luisa ganz oben auf der Liste der Finalteilnehmer. Der am Nachmittag stattfindende Finallauf glich einem Krimi, dies spürte man auch an der Stimmung in der Schwimmhalle. Nach der dritten Teilstrecke, den 50m Brust, lag Luisa noch auf Platz fünf im Teilnehmerfeld, aber schon der Hallensprecher wies auf ihre Fähigkeiten auf den Kraulstrecken hin und diese spielte sie dann grandios aus. Auf den letzten 50m zog sich Luisa von Zug zu Zug an die Konkurrentinnen heran, um dann 19 Hundertstel hinter der Erstplatzierten anzuschlagen und das in einer Zeit von 02:21,45min. Dies bedeutete eine nochmalige Steigerung um fast 3 Sekunden und der Gewinn der Silbermedaille. (hier das aufgezeichnete Rennen)
An Tag 5 ging sie über die kräftezehrenden 1.500m Freistil an den Start. Diese Läufe werden in zwei Abschnitte eingeteilt, wobei der schnellste Lauf am Nachmittag in den Finalabschnitten startet. Dort ging auch Luisa an den Start. Die am Vormittag startenden Schwimmerinnen legten bereits so gute Zeiten vor, dass für Luisa klar war, dass sie nur einen Treppchenplatz ergattern kann, wenn sie das Rennen mit einer neuen Bestzeit beendet. Nach 30 Bahnen und 17:18,47min später stand es fest, Luisa sicherte sich ein weiteres Edelmetall. Bei der stattfindenden Siegerehrung durfte sie die Bronzemedaille in Empfang nehmen.
Nach diesem Saisonhöhepunkt stehen für Luisa noch die offenen Deutschen Meisterschaften im Erwachsenenbereich auf dem Programm, die vom 23.-26. Juni ebenfalls in Berlin ausgetragen werden. Über welche Strecken sie hier an den Start gehen wird, werden die nächsten Wochen zeigen.